Prof. Dr. Dr. med. habil Wolfgang Würfel
1974-1981 Studium der Humanmedizin an der Ludwig-Maximilians- Universität in München
1981 Promotion zum Dr. med. (LMU München)
1981-1987 Facharztausbildung zum Frauenarzt an der Frauenklinik Dr. Wilhelm Krüsmann in München, ein öffentliches Krankenhaus in privater Trägerschaft
ab 1985 dort als Funktionsoberarzt tätig und zusammen mit Dr. Gottfried Krüsmann Gründung des IVF-Zentrums
1987 Facharztprüfung bei der Bayer. Landesärztekammer
1987-1989 Assistenzarzt an der Frauenklinik der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg (Direktor: Prof. Dr. K.H. Wulf)
1989 bis Anfang 1991 Assistant Professor an der University of Chicago, Abtlg. Endokrinologie (Direktor: Prof. Dr. J. Schreiber); zugleich DFG-Stipendium
Ende 1991 Habilitation
1991-1992 Oberarzt an der Universitäts-Frauenklinik Würzburg
Anfang 1992 Ernennung zum Privatdozenten
seit 1992 Gemeinschaftspraxis mit den Kollegen Gottfried Krüsmann, Klaus Fiedler und Kollegin Irene von Hertwig
1992 Berufung in das Facharztprüfgremium der Bayerischen Landesärztekammer
1993 Berufung zum Fachberater für „Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin“ (Bayerische Landesärztekammer)
Ende 1993 Anerkennung des Schwerpunktes "Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin" (Bayerische Landesärztekammer)
1994 Berufung in das Prüfungsgremium für "Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin" (Bayerischen Landesärztekammer)
1995 Anerkennung des Schwerpunktes "Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin" (Bayerische Landesärztekammer)
1996 Berufung zum apl. Professor an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg
Juli 1997 Anerkennung der Fakultativen Weiterbildung "Spezielle Operative Gynäkologie"
seit 1998 Ärztlicher Leiter der Frauenklinik Dr. Wilhelm Krüsmann, vorher zusammen mit Dr. Wilhelm Krüsmann sen.; Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin (DGGEF)
1999-2001 Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin (DGRM)
2001 Berufung zum Fachberater für „Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin“ (Bayerische Landesärztekammer)
2003 Berufung in das Prüfungsgremium für "Spezielle Geburtshilfe und Pränatalmedizin" (Bayersiche Landesärztekammer)
2004 Gründung des Kinderwunsch Centrum München zusammen mit den Kollegen Klaus Fiedler, Gottfried Krüsmann und Irene von Hertwig, mit Bezug eines neuen ambulanten Zentrums in der Lortzingstraße 26
2006 Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin
2013 Berufung in die Leitlinienkommission der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG)
u.v.m.
Im Gespräch mit Prof. Dr. Dr. med. habil. Wolfgang Würfel
Hinter jedem Beruf steckt eine Geschichte. Herr Prof. Würfel, erzählen Sie uns etwas von Ihrem Lebensweg. Wie sind Sie zum Kinderwunsch Centrum München gekommen?
Schon früh in meiner Facharztausbildung an der Frauenklinik Dr. Krüsmann in München hat mich der Beginn des Lebens fasziniert. Ebenfalls fasziniert hat mich damals schon das operative Geschick von Herrn Dr. Gottfried Krüsmann, mit dem er anscheinend irreparable Eileiter mikrochirurgisch wieder funktionstüchtig machte und so Frauen in fast verzweifelten Situationen zu einem Kind verholfen hat. Das alles und die Initiative des damaligen Klinikleiters, Herrn Dr. Wilhelm Krüsmann sen. führten dazu, dass wir uns für die völlig neue Methode der In-vitro-Fertilisation interessierten und letztlich aus der Praxis von Herrn Kollegen Gottfried Krüsmann heraus das heutige Kinderwunsch Centrum München gegründet haben.
Als Ärztlicher Leiter teilen Sie die Vision des Kinderwunsch Centrums München Frauen und Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch zu helfen. Was motiviert Sie jeden Tag aufs Neue an Ihrem Beruf?
Unsere Aufgabe besteht nicht nur in der Durchführung von "künstlichen Befruchtungen", sondern darin, alle Möglichkeiten der Medizin bzw. der Reproduktionsmedizin anzuwenden, um Frauen zur Geburt des erwünschten Kindes zu helfen. Meine höchste Motivation ist es, in allen Situationen an die absoluten Grenzen des Machbaren zu gehen, um Wünsche zu erfüllen, handle es sich nun um viele frustrane Versuche oder auch wiederholte Fehlgeburten.
Herr Prof. Würfel, Sie haben ein vielfältiges Tätigkeitsgebiet. Was sehen Sie als Ihre wichtigste Aufgabe an? Und was liegt Ihnen im Rahmen Ihrer Arbeit besonders am Herzen?
Unsere wichtigste Aufgabe ist sicherlich, die Wünsche der betroffenen Paare zu erfüllen, und dies letztendlich so simpel wie möglich für die PatientInnen. Das gelingt freilich nicht immer, und so reicht mein Tätigkeitsbereich bis hin zu genetischen Untersuchungen von Embryonen, wofür wir mit unseren genetischen Assoziationspartnern die entsprechende Lizenz besitzen.
Als Ärztlicher Leiter des Kinderwunsch Centrums München sehen Sie jeden Tag, was es bedeutet, bei Ihnen PatientIn zu sein. Können Sie uns erzählen, was aus Ihrer Sicht das besondere am Kinderwunsch Centrum München ist?
Ich denke, dass wir von den ersten Anfängen aus dem Jahre 1984 heraus immer besonderen Wert darauf gelegt haben, allumfassend in Diagnose und Therapie tätig zu sein. So führen wir auch die entsprechenden Operationen, z.B. bei Endometriose, selbst durch. Zudem haben wir den großen Vorteil, dass wir an unserem Stammsitz in der Lortzingstraße auch weitere hochqualifizierte Zentren ansässig haben, z.B. Andrologie und auch Pränatalmedizin. So ist gewissermaßen eine "ganzheitliche" Betreuung möglich und keine ausschließliche Beschränkung auf Methoden der "künstlichen Befruchtung".
Zuletzt: Es gibt vermutlich viele berührende Kinderwunschgeschichten, die Sie bereits miterleben durften. Gibt es eine ganz besondere, die Sie gerne teilen möchten?
Besonders nahe gehen mir die Geschichten, in denen es entweder nach einer künstlichen Befruchtung oder auch auf spontanem Wege zu einer Schwangerschaft gekommen ist, die allerdings dann in einer Fehlgeburt oder einer Frühgeburt endeten, in Folge derer das Kind leider nicht überlebt hat. Diese Situationen sind hoch dramatisch und es ist klar, dass die Paare anschließend in einem hohen Maße traumatisiert sind. Es ist in solchen Situationen, unter Einsatz aller Möglichkeiten - auch der entsprechenden psychologischen Führung – geradezu anrührend, dann wieder miterleben zu dürfen, dass es zur Geburt von gesunden Kindern kommt - auch wenn viele das für unmöglich hielten. Das sind sicherlich die besonders einprägsamen Momente im Leben einer/eines behandelnden ÄrztIn.